Die regelmäßig nachlesbare Fokussierung der intensiven Besteuerungskontrolle (Betriebsprüfung) auf die großen Unternehmen fußt in ihrer Intention nicht auf der Annahme, dass dort Steuerbetrug eher anzutreffen wäre. Vielmehr soll der Gefahr Rechnung getragen werden, dass häufig wiederkehrende Sachverhalte unter fehlerhafter steuerlicher Behandlung hohe fiskalische Brisanz entfalten, z.B. wenn in Produktstammdaten falsche Umsatzsteuerschlüssel eingepflegt wurden. Entsprechend sehen internationale Studien auch bei Großbetrieben ein Hauptrisiko für dauerhafte Steuerausfälle in der Umsatzsteuer. Übereinstimmend mit der medialen Wahrnehmung wird das wichtigste Besteuerungsproblem jedoch in der Gewinnverschiebung erkannt. Auch für die Prüfung derartiger steuerschädlicher Gestaltungen sind die betrieblichen Massendaten bedeutsam, denn der Schlüssel zur Aufdeckung steuerlich bedeutsamer Sachverhalte liegt oft nicht in Vertragstexten, sondern an der Schnittstelle zur tatsächlich gelebten Praxis – und damit verborgen in den operativen Massendaten. Insofern ist die ursprüngliche Intention der Anschlussprüfung von Großbetrieben heute aktueller denn je. Dafür müssen die effektivsten, zur Verfügung stehenden Prüfungsansätze flächendeckend eingesetzt werden.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-789X.2014.08.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-789X |
Ausgabe / Jahr: | 8 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-07-23 |
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